Freie Wähler sehen sich als "Herzkammer der Demokratie"

DREIKÖNIGSFRÜHSCHOPPEN - In Puschendorf hat der Zuspruch bei den jüngsten Wahlen abgenommen. Und die Arbeit im Gemeinderat wird beklagt.

PUSCHENDORF – „Anpacken für Bayern!“ Der zentrale Slogan der Freien Wähler in Bayern bestimmte auch den traditionellen Dreikönigsfrühschoppen der Freien Wähler im Landkreis Fürth im großen Saal des Gasthauses „Zum grünen Baum“. 

Felix Locke aus Lauf, neuer parlamentarischer Geschäftsführer der Landtagsfraktion, stellte in freier Rede die Positionen seiner Fraktion im Landtag dar und präsentierte die Wählergemeinschaft der Freien Wähler als „Partei der Mitte“. „Wir sind - positiv formuliert – ein bunter Haufen“, sagte er, „denn nur bei uns gibt es eine positive Durchmischung aller Berufe“. Man stehe nicht für eine Ideologie und habe immer den Bezug zu den Menschen an der Basis behalten, denn „wir Freien Wähler sind fest in der Kommunalpolitik verankert“.  

Man müsse auf die vielen „gesellschaftlichen Sprengstoffthemen“ wie Gesundheit, Bildung, Wirtschaft, Digitalisierung und der Zuwanderungsproblematik konkrete und umsetzbare Antworten finden, damit die Bürger nicht zu Protestwählern werden. Die großen Weichenstellungen in Berlin dürften nicht dazu führen, dass viele Krankenhäuser schließen müssen und es immer weniger Ärzte und Apotheken auf dem Land gäbe. Wenn beispielsweise ein Formular nun online ausgefüllt werden kann, hieße das noch lange nicht, dass damit auch die Bearbeitung beschleunigt und Bürokratisierung abgebaut werde, führte Locke an. Attraktive und engagierte Ortsverbände, bei denen positive Streitkultur vorgelebt werde, sind für den erst seit wenigen Monaten frisch gewählten Landtagsabgeordneten „die Herzkammer der Demokratie“. 

Die Arbeit der Freien Wähler vor Ort präsentierten anschließend im launigen Trio die beiden Vorsitzenden des Ortsvereins, der neue Vorsitzende Stefan Geißdörfer und der langjährige Vorsitzende und aktuell stellvertretende Vorsitzende Stephan Buck, sowie Gemeinderat Alexander Dörr, der bei der letzten Kommunalwahl als Bürgermeisterkandidat angetreten war. Man habe sehr wohl registriert, dass die Wählerstimmen im Ort bei der jüngsten Landtagswahl im Vergleich zu früheren Wahlgängen abgenommen haben, sagte Geißdörfer. Den oder die Gründe dafür kenne man nicht. Sie seien aber Gegenstand einer anstehenden Analyse. Die Arbeit im Gemeinderat gestalte sich zäh und sei seit dem Wechsel auf dem Bürgermeisterstuhl ziemlich anstrengend geworden, sagte Buck. 

Die Notwendigkeit einer gut durchdachten Wärmeplanung für den gesamten Ort auf dem Weg jenseits fossiler Brennstoffe hin zu einer Versorgung der Haushalte mit erneuerbarer Energie hat die FW-Fraktion bereits erkannt, sagten Buck und Dörr übereinstimmend. Gerade mit dem von der Diakonie-Gemeinschaft geplanten Neubau eines Altenheims ließe sich möglicherweise, so Buck, eine Neuorientierung bei der Versorgung mit Heizenergie im gesamten Ort oder zumindest in gewissen Ortsteilen mit großen Synergieeffekten für alle Beteiligten angehen. Nach der Auslosung des Gewinners beim „Flussrätsel“ in der Weihnachtsausgabe der Vereinszeitschrift „FW-Rundschau“ ließen sich alle Gäste und Besucher des Dreikönigstreffens die von Gastwirt Schmotzer zubereiteten „Sauren Bratwürste“ mit frischen Semmeln munden, die bereits seit vielen Jahren den „Weißwurst-Frühschoppen“ abgelöst haben.