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& Dorfschreiber

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Senioren müssen auf Puschendorfer Fitnessparcours weiter warten

22. 02. 2024

 

ÜBERRASCHUNG - Ohne die europäische Leaderförderung käme das Projekt günstiger für die Gemeinde. Die Entscheidung wurde noch einmal vertagt.

 

Der Fitness-Parcours für Senioren befindet sich seit zwei Jahren in Planung und ist grundsätzlich von der LEADER-Planungsgruppe im Landkreis befürwortet worden. Zu einer finalen Abstimmung im Gemeinderat kam es in der jüngsten Gemeinderatssitzung wieder nicht. Es gibt noch reichlich Klärungsbedarf. 

 

Bürgermeisterin Erika Hütten wollte vom Gemeinderat eine prinzipielle Befürwortung des Projekts und eine Zustimmung zum Finanzierungsplan. Zudem sollte der Gemeinderat die Übernahme einer möglichen Finanzierungslücke pauschal zusichern. Doch die Gemeinderäte bemängelten, dass ihnen weder ein detaillierter Finanzierungsplan noch ein konkreter Gestaltungsentwurf für diese bereits lange befürwortete Sportanlage für die ältere Generation vorgelegt worden war. Anscheinend hat man sich in der Verwaltung noch nicht einmal für konkrete Fitnessgeräte entschieden und auch noch keinen detaillierten Bauantrag erarbeitet, der für einen Förderantrag notwendig ist. Bereits im April des vergangenen Jahres hatte sich der Rat auf den Standort auf dem ehemaligen „Kräutergärtla“ des Obst- und Gartenbauvereins am Südausgang der Eichwaldhalle geeinigt. 

 

Stephan Buck (Freie Wähler) wunderte sich nun, dass sich die Kosten für die Anlage seit der ersten Befassung von damals 15 000 Euro auf nunmehr „geschätzten 55 000 Euro“ vervielfacht haben. Im Haushaltsentwurf für 2024, der allerdings noch nicht final geklärt sei, weise dieser Posten sogar die Summe von 62 000 Euro aus. „Was ist da neu dazu gekommen“, war seine Frage. 

 

Bei einer groben Schätzung der Kosten verteilt auf zehn Jahre sei er auf einen Stundensatz von etwa zehn Euro für jeden Nutzer gekommen. Das würde jemand, so lautete Bucks Einschätzung, niemals für eine Stunde in einem Fitnessstudio aufbringen. „Wir müssen mit den Steuergeldern verantwortungsvoll umgehen“, forderte er. Man könne doch nicht allein wegen der Förderungszusage von 50 Prozent der Gesamtkosten ein solch große Investition befürworten. 

 

Die Förderungszusage bezieht sich bei LEADER-Förderungen nur auf die Nettokosten und umfasst meist nicht sämtliche Arbeiten und Zusatzkosten. Deswegen, so erklärte die Bürgermeisterin, müsse man bei diesem Projekt mit einem Eigenanteil von mindestens 30 000 Euro rechnen. Es gäbe jedoch noch eine weitere Quelle zur Finanzierung, nämlich eine „sachbezogene Zuwendung von privater Seite“, verriet Hütten. 

 

Geschäftsstellenleiter Jürgen Wagner, der in der Sitzung gebeten wurde, die komplizierte Antragsstellung und die Kostensteigerung zu erläutern, kam zu einer für alle überraschenden Schlussfolgerung. „Die Gemeinde würde finanziell weniger belastet, wenn wir das Projekt ohne die LEADER-Förderung durchziehen“, sagte er. Dann könne man für vorbereitende Arbeiten zur Verankerung der Fitnessgeräte oder beim Wegebau eben die eigenen Mitarbeiter vom Bauhof einsetzen und dadurch die Kosten reduzieren. Solche Arbeitskosten könnten bei einem LEADER-Antrag prinzipiell nicht berücksichtigt werden und schmälerten daher den Förderbetrag. Nach diesem Wortbeitrag zog die Bürgermeisterin ihren Beschlussvorschlag zurück und plädierte für eine Vertagung der Entscheidung, dem niemand widersprach.   

 

Bild zur Meldung: Welche Geräte es im Fitnessparcours geben wird? Das ist anscheinend noch offen. Sie könnten aber so aussehen wie jene im benachbarten Herzogenaurach.