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Mit dem Einzug ins Seniorenheim ein Fall für die Sozialhilfe?

18. 02. 2019

"Pflege mit Zukunft": Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml besuchte mit der Frauen-Union Einrichtungen im nördlichen Landkreis Fürth

 

CADOLZBURG/ SEUKENDORF/PUSCHENDORF: Neue Wege in der Pflege gehen, um die Betreuung älterer Menschen zukünftig überall zu sichern – unter dieser Zielsetzung führte die Landkreistour der CSU Frauen-Union durch drei Orte im Landkreis Fürth.

 

Mit von der Partie: Melanie Huml, die bayerische Staatsministerin für Gesundheit und Pflege, und Adelheid Seifert, die Kreisvorsitzende der Frauen-Union. In einem gecharterten Linienbus wurden sie von zahlreichen Aktiven der Frauen-Union und der Wohlfahrtsverbände sowie den Senioren-Beiräten aus dem gesamten Landkreis begleitet.

 

Zwei besondere Beispiele neuer Versorgungsformen wurden in Cadolzburg und Seukendorf besichtigt, bevor Ministerin Huml in Puschendorf bei der Abschlussdiskussion „Pflege mit Zukunft“ die Position der Staatsregierung erläuterte und sich den Fragen der Pflegeexperten stellte.

 

Im Haus der Diakonie in der Ortsmitte von Cadolzburg wurde zunächst zwei ambulant betreute Wohngemeinschaften mit insgesamt 23 alternden Menschen besucht. Hier wird Wert daraufgelegt, heimatnah ein attraktives Wohnangebot auch im höheren Lebensalter zu schaffen, in dem es möglich ist, langjährige Sozialkontakte zu halten. Die notwendige pflegerische und hauswirtschaftliche Versorgung stellt die örtliche Diakoniestation mit professioneller Unterstützung durch geschulte Fachkräfte sicher.

 

Noch im Rohbau steht das zukünftige Seniorenzentrum „Katharinenhof“ in Seukendorf, bei dem das Konzept ambulant betreuter Wohngemeinschaften mit dem Konzept „Betreutes Wohnen“ kombiniert wird. Hier wird der örtliche Verein PiA (Perspektive im Alter e.V.) gewährleisten, dass die privatwirtschaftlich finanzierten 24 Einzelapartments und die sieben Wohnungen durchgängig bewohnt und die medizinische Versorgung gesichert ist.

 

Ministerin Huml zeigte sich bei den beiden Ortsterminen wie bei der Abschlussdiskussion davon überzeugt, dass es diesen breiten Mix an verschiedenen Betreuungs- und Versorgungsformen  braucht, um die Herausforderungen einer stetig älter werdenden Gesellschaft in Stadt und Land bewältigen zu können. Die Staatsregierung sei gewillt, einerseits die verschiedenen Träger in ihrer Arbeit zu unterstützen sowie die pflegenden Familienangehörigen zu entlasten. Angesichts der Tatsache, dass bayernweit das Angebot an Kurzzeitpflegeplätzen bei gleichzeitig steigender Nachfrage zurückgehe, habe die Staatsregierung das Förderprogramm einer Ausfallbürgschaft aufgestellt. Damit erhalten Träger für jeden nicht belegten Betreuungsplatz in der Kurzzeitpflege 100 Euro am Tag.

 

Zur Entlastung der pflegenden Angehörigen kann sich die Ministerin sehr wohl vorstellen, dass neben den etablierten Angeboten der Tagespflege auch die kurzzeitige Versorgung „für drei oder vier Nächte“ in einer Pflegeeinrichtung ermöglicht wird, damit die Angehörigen auch einmal „ein paar Nächte durchschlafen können“. Mit dem Landespflegegeld von 1000 Euro jährlich ab Pflegestufe 2 hat die Staatsregierung bereits im vergangenen Jahr ein wichtiges Signal gesetzt, findet Huml. Pflegebedürftige erhalten damit die Möglichkeit, sich selbst etwas Gutes zu tun oder den Menschen eine finanzielle Anerkennung zukommen zu lassen, die ihnen am nächsten stehen.

 

Das große Problemfeld des fehlenden Pflegepersonals könne, so die Gesundheitsministerin, nicht allein durch die Politik bewältigt werden. Zwar gelte inzwischen der Grundsatz, dass die Krankenkassen nicht aus Wirtschaftlichkeitsgründen den Tariflohn ablehnen dürfen. Doch neben den Tarifparteien könne auch jeder Einzelne seinen Beitrag leisten: in dem man einerseits den Pflegenden gegenüber Wertschätzung äußere und andererseits junge Menschen bei einem Berufswunsch in Richtung Pflegeberufe unterstütze und nicht von diesem Weg abrate.

Direkte Folge einer besseren Bezahlung der Pflegekräfte sind jedoch dann die steigenden Betreuungs- und Heimkosten. Darauf verwies der Vorsitzende eines Seniorenbeirats. Inzwischen sei man wieder so weit wie vor der Einführung der Pflegeversicherung: Über 50 Prozent der Heimbewohner müssen Sozialhilfe in Anspruch nehmen.    

 

Bild zur Meldung: Ortstermin auf der Baustelle für das Seniorenzentrum in Seukendorf: Adelheid Seifert, Landrat Matthias Dießl, Staatsministerin Melanie Huml, der Landtagsabgeordnete Hans Herold und der stellvertretende Bürgermeister Peter Kostrewa (von links) informieren sich über das Konzept, Wohngemeinschaft und betreutes Wohnen zu kombinieren.

Fotoserien


Landkreistour "Pflege mit Zukunft" (18. 02. 2019)

Die Frauen-Union des Landkreises Fürth unternahm eine Tour durch den Landkreis zum Thema "Pflege mit Zukunft". Mit dabei: Staatsministerin für Gesundheit und Pflege Melanie Huml.