Wehmut vor Umbau

Veitsbronn: Abschied von dem alten Gotteshaus

Mit einem sehr festlichen „Kirchenabschiedsgottesdienst“ sagten zahlreiche Gläubige der katholischen Pfarrei Heilig Geist gefühlvoll „Servus“ zu ihrem Gottesdienstraum, wie er seit nunmehr 55 Jahre Bestand hatte.

Wie bereits berichtet, wird die Kirche mindestens ein Jahr lang aufwändig umgebaut und nach Abschluss der Bauarbeiten ein ganz anderes Gesicht zeigen. Im hinteren Teil der Kirche wird ein zweigeschossiges Funktionsgebäude aus Holz errichtet, in dem das Pfarrbüro, die Sakristei, Toiletten und die Jugendräume untergebracht werden sollen. Die Kirchenbänke aus dem Jahr 1964 werden komplett ausgetauscht und die Sitzplätze etwa auf die Hälfte reduziert. Nicht wenige Besucher bekamen während des 90-minütigen Gottesdienstes wegen dieser Veränderungen feuchte Augen und zeigten Wehmut.

„Das Wesen des Christentums ist nicht das Alte zu bewahren, sondern aufzubrechen in eine neue Welt“, sagte Pfarrer Markus Goller in seiner Predigt. Sicherlich verbinde jeder der Anwesenden viele schöne Momente mit dieser Kirche in seinem jetzigen Zustand, wie etwa Erstkommunionfeiern, Firmungen, Taufen und Trauungen oder andere unvergessliche Gottesdienste. Doch die Christenheit sei von Beginn an ein „pilgerndes Gottesvolk, das immer unterwegs sei“. Das müsse man sich immer wieder ins Bewusstsein rufen. Es geht den Verantwortlichen bei der Kirchenumgestaltung „um die Konzentration auf das Wesentliche“, so Goller weiter. Der marode Zustand von Pfarrhaus, Kirchendach und Pfarrzentrum einerseits und die zurückgehende Zahl von Gottesdienstbesucher andererseits hätten eine Veränderung zwingend gemacht. „Christus in die Mitte zu stellen und ihn vor anderen zu bekennen, ist unser Auftrag!“ Das werde auch zukünftig für die Gemeinde Heilig Geist, auch in neuen Räumen und veränderten Strukturen gelten, sagte Pfarrer Goller. Alle musikalischen Gemeindegruppierungen - Posaunenchor, Kirchenchor, Schola und die Gottesdienst-Band – trugen mit ihrem Einsatz zum Gelingen des Gottesdienstes bei. Nach dem Segen gab es vor der Kirche bei herrlichem Vor-Frühlingswetter ein fröhliches und nachdenkliches Beisammensein bei Sekt, Saft und Brezen. Ab sofort bis mindestens Ostern 2020 werden alle Gottesdienste im großen Saal des Pfarrzentrums stattfinden.