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& Dorfschreiber

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Wir wollten immer nach Tansania zurück

03. 03. 2019

Uschi Kronenberg geht für "Mission EineWelt" nach Tansania

 

ALTDORF – Anstatt die letzten Dienstjahre auf dem Karrieregipfel zu genießen oder ausklingen zu lassen, will die leitende Pfarrerin aus Altdorf, Uschi Kronenberg, gemeinsam mit ihrem Ehemann, einem erfolgreichen Chirurgen, noch einmal ganz andere Erfahrungen machen. Das Ehepaar wird für mehrere Jahre nach Tansania ausreisen und in Ilembula im Distrikt Njombe im südlichen Hochland leben und arbeiten.

 

Für die Organisation „Mission EineWelt“, eine Einrichtung der bayerischen Landeskirche, die Kontakt mit den Partnerkirchen in Übersee pflegt und Austauschprogramme organisiert, werden beide tätig sein.  Die 57-Jährige wird für mindestens drei Jahre in der gesamten Süddiözese als Pfarrerin in der Gemeindeberatung arbeiten – mit der Möglichkeit auf Verlängerung um weitere drei Jahre. Dabei ist sie nicht an einen festen Ort gebunden, sondern wird mit ihrem Angebot in vielen Orten unterwegs sein und hat die Freiheit, in unterschiedlichen Gemeinden ansprechbar zu sein. Ihr Mann, Werner (56 Jahre), wird als Chirurg in den lutherischen Krankenhäusern Ilembula, Matema und Itete arbeiten.

 

Für die beiden kommt dieser Entschluss nicht aus heiterem Himmel und ist keinesfalls eine Fluchtreaktion. Nein – die beiden waren bereits vor zwanzig Jahren als junge Familie in der Entwicklungszusammenarbeit in Tansania tätig. Damals, von 1996 bis 2000, hatte ihr Mann ebenfalls einen Arbeitsvertrag mit „Mission EineWelt“. Sie selbst war als begleitende Ehefrau mit zwei kleinen Kindern (zwei und vier Jahre alt – das dritte Kind ist dort geboren) ausgereist. Tatsächlich sah es dann so aus, dass die beurlaubte Pfarrerin an der dortigen Schwesternschule Englisch unterrichtet hat und schließlich sogar ehrenamtlich als Schatzmeisterin des Krankenhauses tätig sein konnte, in dem ihr Mann arbeitete.

 

Diese Zeit damals war sehr prägend für die gesamte Familie gewesen. „Wir haben immer gesagt, dass wir noch einmal zurückgehen“, daran erinnern sich die beiden ganz genau. Der Kontakt zu den Menschen in Tansania ist in den vergangenen Jahren nie abgerissen. Mehrere private Urlaube haben sie bereits dort verbracht. Uschi Kronenberg: „Die Frage war nur, warten wir bis zum Ruhestand oder gehen wir jetzt?  Wir haben uns entschieden, jetzt zu gehen: Was man wirklich machen will, sollte man gleich machen. Jetzt haben wir noch die Kraft und Lust und den Elan, den man für eine solche Unternehmung braucht.“

 

Das Ehepaar fährt nicht wie beim ersten Mal ins Ungewisse. Heute wissen sie ziemlich genau, was sie erwartet. Dem Gefühl nach, so die Pfarrerin, „kommen wir tatsächlich eher zurück in unser zweites Zuhause!“. Selbstverständlich braucht es auch dieses Mal eine intensive Vorbereitung. Am 13. Januar wurde die geschäftsführende Pfarrerin nach neun intensiven und prägenden Jahren aus der Gemeindearbeit verabschiedet. Nach vielen Wochen der Vorbereitung in Berlin bereiten sie sich nun in Neuendettelsau auf die Ausreise vor, die für den 4. März vorgesehen. Elementar wichtig für beide Entwicklungshelfer ist das Erlernen der einheimischen Sprache. Viele Menschen dort sprechen zwar auch Englisch, aber die Hauptsprache in den Gemeinden ist Kiswahili. Das wollen die beiden unbedingt lernen.

 

Auf was freut sich die Pfarrerin nun am meisten? „Ich bin sehr gespannt darauf, tatsächlich in der Evangelischen Kirche zu arbeiten“, sagt sie. „Die tansanische Kirche zu entdecken finde ich sehr spannend. Manches weiß ich, anderes ahne ich, manches habe ich schon mal gehört. Ich freue mich sehr darauf, mit Kolleginnen und Kollegen zusammen zu arbeiten – und dazu auch die Zeit zu haben.“ Klingt da nun doch etwas Sehnsucht an nach einem anderen Weg als den einer gehetzten Pfarrerin einer deutschen Pfarrgemeinde?  

 

Bild zur Meldung: Uschi und Werner Kronenberg aus Altdorf gehen für mindestens drei Jahre als Entwicklungshelfer nach Tansania.