Protest gegen Nachtflüge fand Gehör

Fluglärmkommission bittet Flughafen, die nächtliche Geräuschbelästigung spürbar zu verringern

Die Resolution der Gemeinde Puschendorf vom Februar gegen die Fluglärmbelastung durch die hohe Zahl von Nachtflügen zum und vom Flughafen Nürnberg im letzten Sommer ist auf der jüngsten Sitzung der Fluglärmkommission Nürnberg sehr wohl diskutiert worden. Das gab Bürgermeister Wolfgang Kistner in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats bekannt.

Neben den Beschwerden aus Puschendorf und Obermichelbach waren dort auch mehrere Anträge der Fluglärm-Schutzgemeinschaft Nürnberg und Umgebung e.V. eingegangen. Der neue Kommissionsvorsitzende Dr. Ulrich Blaschke, ehrenamtlicher Stadtrat und wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion in Nürnberg, hat dort betont, dass die Beschwerden der Bevölkerung ernst genommen werden müssen und dass die Flugbewegungen in den Sommernächten reduziert werden müssen. Nach eingehender Diskussion hat die Kommission die eingegangenen Beschwerden zur Kenntnis genommen und unter anderem in nicht-öffentlicher Sitzung diesen Beschluss gefasst: „Die Geschäftsführung des Flughafens Nürnberg wird gebeten, innerhalb des bestehenden Rechtsrahmens ab der nächsten Flugplangestaltung eine spürbare Verringerung der Nachtflugbelastungen zu erreichen.“

Weitergehende Forderungen nach einem formalen Nachtflugverbot ist die Kommission jedoch nicht gefolgt, berichtete Kistner. Ergänzend dazu erklärte er, dass die Regierung von Mittelfranken derzeit die Erstellung eines Lärmaktionsplans für den Flughafen Nürnberg nach der EU-Umgebungslärmrichtlinie vorbereite. Dazu, so Kistner, soll noch in diesem Jahr eine zweistufige Öffentlichkeitsbeteiligung stattfinden. Lächelnde Gesichter und zufriedenes Kopfnicken waren daraufhin zumindest bei jenen Gemeinderäten festzustellen, die im Februar für die entsprechende Beschwerde bei der Fluglärmkommission gestimmt hatten.

Zur Erklärung: Die Fluglärmkommission ist eine Einrichtung nach § 32b des Luftverkehrsgesetzes. Sie berät das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr, das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung und die Flugsicherungsorganisation bei dem Betrieb des Verkehrsflughafens Nürnberg über Maßnahmen zum Schutz gegen Fluglärm und gegen Luftvereinigungen durch Luftfahrzeuge.