Seniorenwohnanlage: Kein Schnellschuss

02. 08. 2019

Der Puschendorfer Gemeinderat will die Unterlagen für die Immobilien im Neubaugebiet Heimweg genau prüfen.

 

Die Genehmigung einer seniorengerechten Wohnanlage im Neubaugebiet Heimweg entwickelt sich zum Dauerbrenner im Gemeinderat. Die jüngst vom Bauträger eingereichten Unterlagen fanden bei der Mehrheit der Gemeindevertreter zum wiederholten Mal keine Zustimmung.

 

Der Investor hatte seinen von ursprünglich 16 auf 12 Wohneinheiten abgespeckten Entwurf, wie es der Gemeinderat bereits vor einem Jahr verlangt hatte, erst kurz vor der Gemeinderatssitzung eingereicht. Diesmal sogar so kurzfristig, dass sich keine Möglichkeit zu einer umfassenden Einsichtnahme in die geänderte Planung ergeben hatte. Lediglich eine einzige Planskizze konnte Bürgermeister Wolfgang Kistner per Beamer an die Wand werfen.

 

Aufgrund eines Einwands der Forstbehörde wurde das Gebäude mit 12 Wohneinheiten etwas nach Norden versetzt, um den Mindestabstand von 15 Metern zum nahen Wald einzuhalten. Mit dem Vorschlag Kistners, den Beschluss zur Billigung des Entwurfs sofort zu treffen, damit der Bauträger mit seiner Planung fortfahren könne, konnten sich die Gemeindevertreter gar nicht anfreunden.

 

Nicht nur CSU-Sprecher Klaus Madinger beschwerte sich, dass er diesen Plan gerade zum ersten Mal sehe. „Wir brauchen einfach mehr Zeit zur Einsichtnahme und zur Beratung“, meinte er. Sein Fraktionskollege Karlheinz Auerochs forderte zumindest ein genaues Höhenprofil, damit er sich ein Bild machen könne, wie sich die Wohnanlage in das Gelände einfügt. Auch die Frage nach der genauen Lage der nachzuweisenden Stellplätze lässt sich, so Auerochs, mit der präsentierten Planskizze nicht ausreichend klären. Damit sich „unsere Fachleute“ mit dem Entwurf eingehend auseinandersetzen können, verlangte Stefan Buck (Freie Wähler) mehr Bedenkzeit.

 

Selbst bei den Zuhörern auf den Besucherplätzen, denen eine Wortmeldung während der Sitzung nach der Gemeinderatssatzung nicht gestattet ist, war Fassungslosigkeit und ungläubiges Kopfschütteln wahrzunehmen. Besonders die geäußerte Auffassung des Bürgermeisters, nach der das „öffentliche Interesse an der Fortführung der Planung mehr wiegt als die Einwände der Anwohner“ sorgte dort für Aufregung.

 

Auch mit dem Vorschlag, die Beschlussfassung in dieser Sache dem Bauausschuss zu überlassen, waren mehrere Mitglieder wegen der großen Bedeutung und Tragweite der Entscheidung nicht einverstanden. Die Bearbeitung im Bauausschuss wird aber nach einstimmigen Beschluss der nächste Schritt in diesem Genehmigungsverfahren sein.  

 

Bild zur Meldung: So sah einer der ersten Entwürfe des Investors für die seniorengerechte Wohnanlage am Heimweg aus.