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& Dorfschreiber

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"Bürgerhilfe 60 plus" ist ein Erfolgsmodell

14. 02. 2020

Senioren nehmen das ehrenamtliche Projekt gerne in Anspruch.

 

Auch die unbezahlte Unterstützung älterer Mitbürger kann Spaß machen. Vor allem, wenn es so gut läuft wie in Puschendorf. Deutlich wurde dies jüngst bei einem Treffen in der Eichwaldhalle. Dort, in der Toskanastube, stapelten sich Sekt, Wein, Kaffee, Kuchen und Butterbrezen. Therese Gabler, die Vorsitzende des Seniorenrats, und eine stattliche Zahl ehrenamtlicher Helfer wollten den erfolgreichen Start ihrer "Bürgerhilfe 60 plus" gebührend feiern.

 

Begonnen hat alles vor ziemlich genau einem Jahr. Da hatte man sich im Seniorenbeirat nach der Auswertung einer Seniorenbefragung in der Gemeinde entschlossen, das ehrenamtliche Hilfsprojekt „Bürgerhilfe 60 plus“ zu starten. Schnell waren 17 Freiwillige gefunden, die bereit waren anderen Menschen zu helfen. Zusammen mit Günter Lodderstaedt, dem Seniorenbeauftragten des Gemeinderats, wurden die ankommenden Hilfsanfragen über eine Telefonbörse bearbeitet und an die entsprechenden Helferinnen weitergeleitet. Fahrdienste zu verschiedenen Einrichtungen der Gesundheitsbranche, ins Theater, Kino oder zum örtlichen Discounter standen neben kleinen Hilfen im Haushalt oder Garten ganz oben auf der Wunschliste der Anfragenden, sagte Gabler. Bei der Suche nach geeigneten Handwerkern oder beim Ausfüllen von amtlichen Formularen und Anträgen sind die Helfer ebenfalls schnell zur Stelle.

 

Binnen weniger Monate sind auf diese Weise 325 geleistete Arbeitsstunden und 590 gefahrene Kilometer zusammengekommen, lautet die bisherige Bilanz. Ein besonderer Vorteil: Hier kann sich jeder Helfer nach seinen Fähigkeiten und dem gewünschten Zeitbudget einbringen. Obwohl bereits mehrmals im gemeindlichen Mitteilungsblatt erwähnt, ist „unsere Hilfe noch nicht so ganz bekannt im Ort“ – darin waren sich alle einig. Denn nicht für jede Person, die sich zur Mitwirkung an diesem neuen Hilfsprojekt bereit erklärt hat, konnte bislang auch eine Einsatzmöglichkeit gefunden werden. Dabei hat gerade der angebotene Fahrdienst eindeutige Vorteile, etwa im direkten Vergleich zu den Angeboten eines „Bürgerbusses“ in den unmittelbaren Nachbarorten. Das wurde auch von den anwesenden Gemeinderatsmitgliedern und den Bürgermeisterkandidaten aufmerksam registriert.

 

Der Puschendorfer Fahrdienst kommt ohne die kostspielige Anschaffung eines Kleinbusses aus und endet nicht automatisch an den Gemeindegrenzen. Im Gegenteil, hier sind sogar Fahrten nach Langenzenn und Herzogenaurach für einen Arztbesuch oder nach Großhabersdorf ins dortige Kino ohne weiteres machbar, wenn sich Auftraggeber und die ehrenamtliche Fahrerin einig werden. Alle Fahrten werden mit privaten PKWs durchgeführt, die bei der Gemeinde gemeldet und auch gegen eventuelle Unfallschäden versichert sind. Jede Fahrt wird in einer Liste registriert. Die Fahrten können individuell telefonisch mit einer kurzen Vorlaufzeit vereinbart werden und sind prinzipiell unentgeltlich. Ein kleines Trinkgeld für Benzin und Zeitaufwand dürfen die Fahrerinnen annehmen, erläuterte Gabler. Auch die übrigen Angebote des Seniorenrats, wie der Smovey-Kurs am Freitagmorgen oder die Seniorenwanderung einmal im Monat werden gut angenommen. 2019 konnten daher 1200 Teilnehmende an die „Offene Seniorenhilfe“ im Landratsamt gemeldet werden. Im November dieses Jahres, darauf machte Bürgermeister Wolfgang Kistner nach einem herzlichen Dankeschön für die geleistete Arbeit im Beirat und durch den Helferkreis aufmerksam, gibt es Neuwahlen für den Seniorenbeirat, der in Puschendorf seit 2011 existiert. Neue Mitglieder und engagierte Helfer sind willkommen und können sich ebenso wie weitere Hilfesuchende bei Frau Gabler, Tel. 09101-53 63 63, melden.   

 

Bild zur Meldung: Die freiwilligen Helfer der Puschendorfer "Bürgerhilfe 60 plus" um Therese Gabler (stehend rechts) feiern den erfolgreichen Start ihrer unbürokratischen Aktion für ältere Mitbürger mit Sekt, Wein, Saft und Selters in der Eichwaldhalle.