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& Dorfschreiber

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Grüner Durchmarsch in Puschendorf

17. 03. 2020

Aus dem Stand holte die Partei drei Sitze. Die Freien Wähler sind mehr als zufrieden

 

Auf die Ergebnisse der Gemeinderatswahl mussten alle Kandidaten aus den fünf angetretenen Parteien und Wählervereinigungen wegen diverser Software-Probleme und Verbindungsschwierigkeiten bis weit nach 22 Uhr warten. Die angekündigte Beamer-Präsentation der Ergebnisse „in Echtzeit“ in der Rangaustube im zentralen Wahllokal der Eichwaldhalle zeigte über viele Stunden nur eine weiße Wand oder fiel gänzlich aus.

Als klarer Wahlsieger durften sich dann die Grünen fühlen. In sechs Monaten von Null auf 18,64 Prozent und drei Sitze im Gemeinderat – das machte die Aktiven im erst Ende September gegründeten Ortsverein glücklich. „Dieses Ergebnis übertrifft alle Erwartungen“, sagte Jens Engelhardt, der mit 821 Stimmen den ersten Listenplatz in der Wählergunst schaffte. Bei den Zwischenergebnissen war man zeitweise sogar noch vor den jahrzehntelangen „Platzhirschen“ von CSU und SPD geführt worden, die sich aber im Schlussspurt doch noch leicht verbessern konnten.

Sowohl die 23,51 Prozent der SPD wie die 21,19 Prozent der CSU bedeuteten bei der Sitzverteilung ebenfalls jeweils drei Sitze. Damit haben die Sozialdemokraten einen Platz und die Christsozialen sogar zwei Plätze gegenüber 2014 verloren. Nachdem die Freien Wähler die anfängliche Enttäuschung über das deutliche Verfehlen der absoluten Mehrheit bei der Bürgermeisterwahl – ihr Kandidat Alexander Dörr war nur auf 46,8 Prozent gekommen und muss in zwei Wochen gegen Erika Hütten in die Stichwahl – überwunden hatten, kam doch helle Freude auf, nun deutlich die stärkste Fraktion im Gemeinderat stellen zu können. Mit den erzielten 29,84 Prozent erreichte man landkreisweit das zweitbeste Ergebnis bei den Freien Wählern und vier Sitze im Gemeinderat. „Es freut uns natürlich sehr, erstmals stärkste Kraft im Puschendorfer Gemeinderat zu sein“, sagte Vorstand Stephan Buck noch am Wahlabend.

Weil der Kuchen – die 14 Sitze im Gemeinderat - nun unter fünf statt bisher drei Fraktionen aufgeteilt werden muss, müssen die bisherigen drei Fraktionen leichte (FW minus 3,13 Prozent) bis größere Einbußen (SPD minus 9,28 und CSU gar minus 13,05 Prozent im Vergleich zu 2014) verkraften. Eine Nennung der erzielten absoluten Stimmenverluste ist wenig hilfreich, da die Wähler vor sechs Jahren noch 28 Stimmen statt den diesmaligen 14 Stimmen auf die Kandidaten verteilen konnten.

Der noch fehlende 14. Sitz im zukünftigen Gemeinderat konnte die Initiative „Bürger für Puschendorf“ um ihren – letztlich gescheiterten - Bürgermeisterkandidaten Dieter Glaser ergattern. Dafür genügte der erreichte Stimmenanteil von 6,82 Prozent (1327 Stimmen) aller Wähler. Diesen Platz wird im nächsten Gemeinderat die Nummer drei auf der Liste, die im Ort relativ unbekannte Janina Differenz einnehmen. Damit erhöht sich die Frauenquote um glatte 50 Prozent von bislang zwei auf dann drei Frauen im Gemeindeparlament.

Dieter Glaser, so schreibt es das bayerische Wahlgesetz vor, ist es als Angestellten der Gemeindeverwaltung nicht gestattet, in den Gemeinderat gewählt zu werden. Im Gegensatz dazu ist die Tätigkeit als Arbeiter im gemeindlichen Bauhof unschädlich für eine Wahl zum Gemeinderat. Reinhard Weghorn, der jetzige Bauhofleiter, sitzt bereits seit fünf Wahlperioden, also bald 30 Jahren, für die CSU im Gemeinderat.

Im neugewählten Entscheidungsgremium werden dann ab Mai sechs  oder - bei der Wahl von Alexander Dörr zum Bürgermeister - sogar sieben neue Gesichter unter den 14 Gemeinderäten vertreten sein: Für die Freien Wähler sind das Alexander Dörr (1. Nachrücker ist Manfred Schroll-neu-) , Stephan Buck, Matthias Stark -neu- und Christian Auerochs, für die SPD Klaus Fleischmann, Miriam Böhm, Gerhard Billmann; für die CSU Klaus Madinger, Tobias Eichner -neu- und Reinhard Weghorn. Neue Sitzplätze im Sitzungssaal werden sich finden müssen für die drei grünen Gemeinderäte Jens Engelhardt, Anna-Lena Tsutsui und Peter Eckert sowie für Janina Differenz von „Bürger für Puschendorf“.

Freuen dürften sich alle alten und neuen Gemeinderäte, dass man mit der Wahlbeteiligung von 76,44 Prozent den Spitzenwert im gesamten Landkreis eingefahren hat.

 

Bild zur Meldung: Die Puschendorfer Grünen feierten: Sie erreichten aus dem Stand 18,64 Prozent der Stimmen und drei Sitze im Gemeinderat.