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& Dorfschreiber

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2500 Masken dank Heimarbeit

02. 04. 2020

Die Diakonie-Gemeinschaft in Puschendorf greift dem Gesundheitsamt unter die Arme.

 

„Wer will fleißige Näherinnen seh'n?“ – „Der muss einfach mal durch Puschendorf geh'n!“ Zusammen mit vielen Helferinnen sorgt die Diakonie-Gemeinschaft dafür, dass binnen vier Tagen zahlreiche Mundschutzmasken entstehen, die das Staatliche Gesundheitsamt verteilen kann, das sich unter dem Dach des Zirndorfer Landratsamts befindet. Mehr als 2500 Masken werden es wohl sein, schätzt Friedrich Rößner, Rektor der Diakonie-Gemeinschaft Puschendorf. 45 Näherinnen haben sich an die Arbeit gemacht.

Wegen den dringend benötigten Förderprogramme für die seine Einrichtung war Rößner in der vergangenen Woche mehrmals auf der Webseite des Bayerischen Wirtschaftsministeriums unterwegs. Denn die Absage aller Veranstaltungen und Seminare sowie die komplette Schließung des Gästehauses und der großen Veranstaltungshalle für bis zu 1000 Besuchern trifft seine Einrichtung hart. Das finanzielle Defizit beziffert Rößner in einem Brief an die Freunde der Diakonie-Gemeinschaft schon jetzt auf 100 000 Euro.

Auf der Homepage des Ministeriums war ihm ein Aufruf des Wirtschaftsministers Hubert Aiwanger aufgefallen, der in ganz Bayern um Unterstützung bei der Herstellung von Schutzkleidung warb, deren Rohware er für alle Kreisverwaltungsbehörden in Bayern hat eingekaufen lassen. „Wir haben hier wegen den staatlich verordneten Einschränkungen viel weniger zu tun und daraufhin unsere Bereitschaft zur Mithilfe signalisiert“, sagt Rößner. Dann ging alles sehr schnell. Bereits am Sonntagabend brachte die Feuerwehr eine Rolle mit 400 Meter Vliesstoffs, der besonderen medizinischen Anforderungen entspricht. Weil sowohl die Drahteinlage wie die Befestigungsbänder bei der Lieferung fehlten, mussten die Diakonie-Mitarbeiter in Sonderschichten dies noch zusätzlich besorgen und herstellen. Kurze Zeit später haben die durch Mail und Rundrufe alarmierten freiwilligen Helferinnen aus dem Freundeskreis der Diakonie-Gemeinschaft bei der zu einem Drive-in umgerüsteten Ausgabestelle im Eingangsbereich der Konferenzhalle ihren Anteil – ganz ohne direkten Kontakt zu den Ausgebenden -  in Empfang genommen. Mit dabei - biegsame Drahtstücke für die Halterung über der Nase und eine genaue Nähanweisung. „Drei parallele Nähte müssen es sein“, sagt Schwester Bärbel Pickel, damit Nase und Mund besonders geschützt sind und dennoch genug Raum zum Atmen bleibt. Dann müssen noch die Befestigungsbänder – von Schwester Bärbel kurz „Bändel“ genannt - angenäht werden. Zum Glück für alle Näherinnen ist da kein Umsäumen vorgesehen. 

Bis zum Ende dieser Woche wird der Auftrag erledigt sein, davon sind Rektor Rößner und Schwester Bärbel überzeugt. Dann werden die 2500 Atemschutzmasken - vermutlich auch ein paar mehr -  wieder von der Feuerwehr abgeholt und zurück Zirndorf gebracht. Vor dort aus wird die Verteilung an die anfordernden Stellen organisiert.

 

Bild zur Meldung: Drei parallel laufende Nähte müssen in die Maske. Schwester Bärbel Pickel an der Nähmaschine bei der Arbeit.