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& Dorfschreiber

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Die katholische Kirche Heilig Geist nun im neuen Gewand

17. 05. 2021

VEITSBRONN - „Wenn ich am Altar stehe und in den neugestalteten Kirchenraum schaue, fühle ich mich wie in einem Opernhaus!“ Pfarrvikar Andreas Müller äußert sich über die umgebaute Heilig Geist-Kirche ebenso begeistert wie die meisten Kirchenbesucher. Zur Kirchengemeinde gehören neben den Katholiken aus Veitsbronn auch die Gläubigen aus den Nachbarorten Obermichelbach, Puschendorf und Tuchenbach- insgesamt 2760 Seelen.

 

Der bisherige Gottesdienstraum wurde seit Februar 2019 in monatelanger Bauzeit von ehemals 300 auf nunmehr 140 Sitzplätze verkleinert. Im hinteren Teil des Kirchenschiffs konnten in zwei Geschossen das Pfarrbüro, die Sakristei, die Jugend- und Funktionsräume wie Küche und Toiletten eingebaut und integriert werden. Die Innenwände und Böden bestehen aus Brettstapelholzwänden, die mit einem Kran durch eine Luke im Kirchendach ins Kircheninnere gelangten und dort montiert wurden. Zum Kircheninneren hin wurden die Wände mit massiven Platten aus dem Holz der Weißtanne verkleidet, die dem Raum eine ganz besondere Atmosphäre verleihen. Die Gläubigen erfreuen sich neben der verbesserten Akustik besonders daran, dass der Raum durch diese Holzeinbauten nun deutlich wärmer und gemütlicher wirkt als bei den kahlen Betonwänden zuvor.

 

Durch den Einbau von vier länglichen Kirchenfenstern an der südlichen Wand wirkt die Kirche nun deutlich heller und freundlicher. Im Altarraum wurde der ursprüngliche Altar etwas nach vorne gesetzt und mit der Entfernung der zwei bisherigen Altarstufen näher an die Gläubigen gerückt. Der steinerne Ambo, auf dem das Wirken des Heiligen Geistes symbolhaft dargestellt ist, wurde zugunsten eines weniger massiven, eher filigranen Lesepults aus Metall ersetzt und wird im Außenbereich der Kirche neu präsentiert werden.

 

Auch die langen hölzernen Kirchenbänke wurden entfernt und durch 140 einzelne Santa-Kirchstühle in einem warmen Braunton mit Binsensitz und zuklappbarer Kniebank ersetzt. Dies erlaubt mit wenigen Handgriffen eine Umgestaltung der Sitzordnung, was sich seit der Wiedereröffnung der Kirche an Weihnachten nahezu als Segen erwiesen hat. Die Zusammenstellung der Kirchstühle kann nun leicht an die vorliegenden Anmeldungen der Kirchenbesucher individuell angepasst werden. Für große Festgottesdienste ist es möglich, die Sitzkapazität auf dann annähernd 200 Plätze zu erhöhen, sagt Kirchenpfleger Peter Press. Natürlich unter der Voraussetzung, dass keine Abstandsregeln mehr einzuhalten sind! 

 

Ausgangspunkt für diesen aufwändigen Umbau war einerseits die kleiner werdende Gemeinde und dann die marode Bausubstanz des von 1962 bis 1964 errichteten Gotteshauses und seiner Nebengebäude. Das an die Kirche direkt angebaute Pfarrhaus mit dem Pfarrbüro musste auf Geheiß des Bamberger Ordinariats abgerissen werden. Das Flachdach auf dem Kirchenschiff war undicht und hätte ohnehin kostenintensiv saniert werden müssen. Die mit roten Klinkersteinen verkleidete Außenwand zeigte durch die Witterungseinflüsse deutliche Schäden und hätte immer wieder eine aufwändige Sanierung erfordert. So entschied sich vor einigen Jahren die Kirchenverwaltung mit dem leitenden Pfarrer Markus Goller aus Fürth in Absprache mit dem erzbischöflichen Ordinariat und unter Mitwirkung des Nürnberger Architekten Stefan Mayer für diese innovative Lösung. Mit dem Einbau von Versammlungs- und Funktionsräumen in einen Sakralbau wurde diözesanweit Neuland betreten. Die Umbaukosten von 3,5 Millionen Euro können nur durch den Verkauf eines Grundstückes und durch die Abtretung des 1982 errichteten Pfarrzentrums östlich der Kirche an die politische Gemeinde Veitsbronn finanziert werden.

 

Der Pfarrsaal wird dann in die unter dem großen Kirchenraum gelegene „Unterkirche“ einziehen, um auch zukünftig größere Gemeindeversammlungen zu ermöglichen. Für den Wiedereinbau der 1977 errichteten Orgel, so der Kirchenpfleger, wird nochmals ein sechsstelliger Betrag aufzubringen sein. Bis dahin wird die kleine Behelfsorgel, die bereits im Ausweichquartier im alten Pfarrsaal wertvolle Dienste für Kirchenmusik und Gemeindegesang geleistet hat, weiter ihren Dienst verrichten. Die Außenwand der Kirche, die symbolisch einen Schiffsbug im wogenden Meer darstellt, wurde nun mit einem Verputz in einem warmen Erdton versehen und ist mit seinem nach wie vor rot verklinkerten Kirchturm weit über den Zenngrund hinaus zu sehen. Am Pfingstmontag wird Erzbischof Ludwig Schick um 10.30 Uhr einen feierlichen Festgottesdienst in der neugestalteten Kirche feiern.  Die bestehenden Infektionsschutzmaßnahmen verhindern noch immer ein lebendiges Miteinander der gesamten Pfarrgemeinde. Deswegen können nur geladenen Gästen der Zutritt zum Kirchenraum gewährt werden. Für alle interessierten Gläubigen steht die Möglichkeit offen, mittels Live-Stream den Gottesdienst zu Hause mitzufeiern. Der Link dazu ist rechtzeitig vor Pfingsten auf der Webseite der Kirchengemeinde www.heilig-geist-veitsbronn.de zu finden.

 

Bild zur Meldung: Die katholische Kirche Heilig Geist nun im neuen Gewand

Fotoserien


Kirchenumbau Heilig Geist in Veitsbronn (18. 04. 2021)

Fast zwei Jahre lang wurde die katholische Pfarrkirche Heilig Geist in Veitsbronn umgebaut und verkleinert.

Urheberrecht:
Alle Fotos Ralf Jakob