Nostalgie auf Rädern

08. 09. 2021

Oldtimer-Treff: Die Mopa-Freunde von Puschendorf zählten bei der Parade von über 400 Fahrzeugen 2000 Besucher.

Das 4. Oldtimertreffen für Autos, Motorräder und Mopeds erwies sich für alle Beteiligten wie ein warmer Sommertag nach wochenlangem Regen. Befreit von den gewohnten Einschränkungen durch die Infektionsschutzmaßnahmen ließ der Zuspruch durch Aussteller und Besucher über den gesamten Tag hinweg kaum nach. Die Veranstalter, die Mopa-Freunde Puschendorf, zählten – ganz so wie vor Corona-Zeiten -  mehr als 300 Autos und über 120 motorisierte Zweiräder, die von den Ausstellern mit großem Stolz in der Öffentlichkeit präsentiert wurden. Einzige Grundbedingung: Die Fahrzeuge mussten fahrtüchtig sein und mindestens 30 Jahre auf dem Buckel haben.

Auf mitgebrachten Klappstühlen und Campingsesseln bildeten sich zwischen den mit viel Liebe und Detailtreue gepflegten Oldtimern Sitzgruppen von Ausstellern, um in aller Ruhe Fragen der staunenden Besucher zu beantworten und sich auszutauschen. Vielen ergeht es ähnlich wie Edi Fleischmann: „Oldtimer sind mein Leben“, sagt er, „ohne sie wäre es langweilig und fad“. So wie er finden die allermeisten Liebhaber alter Fahrzeuge einfach Gefallen daran, „etwas Altes zu neuem Leben zu erwecken“.  Etwa wie ein Mitglied der „Trabant-Szene-Fürth“, der seinem Trabi ein schickes Blau verpasst und voller Stolz zu berichten weiß, sein Sammlerstück mit einem stärkeren Motor als die Standardausführung mit ehemals 26 PS nun auf stolze 130 Stundenkilometer beschleunigen zu können.

Bei der Registrierung der eintreffenden Fahrzeuge an seinem Standort unterhalb der alten Dorfeiche hatte Lorenz Hering alle Hände voll zu tun. „Bei diesem prächtigen Wetter kommen die Cabrio-Fahrer und die Zweiradbesitzer natürlich liebend gerne“, sagte er. Hering, einer der ältesten Mitglieder, hatte bei der Gründung des Vereins vor 30 Jahren den Namen geprägt. „MOPA“ – das ist die Kurzform von Mofa, Moped und Motorrad.

Jetzt stellt er fest, dass die Besucher derzeit regelrecht ausgehungert sind nach solchen ungezwungenen Zusammenkünften. Vor allem, weil vergleichbare Veranstaltungen in den letzten Monaten alle abgesagt werden mussten. So zeigten sich die Bierbänke vor dem Gasthaus Schmotzer zu jeder Zeit gut gesetzt. Der Bierausschank und die legendäre Kuchentheke erfreuten sich regen Zuspruchs.

Der Erfolg der Veranstaltung ist umso verblüffender, als das Zustandekommen bis zuletzt an einem seidenen Faden gehangen hatte, wie Vereinsvorstand Roland Stöckl eingestand. Lediglich zwei Tage zuvor war das Treffen im Puschendorfer Rathaus letztlich genehmigt worden. Dies war nur Dank der geänderten Corona-Strategie der bayerischen Staatsregierung möglich, berichtete Stöckl. Zu den noch im Frühsommer von der Politik genannten Auflagen – maximal 50 Fahrzeuge und Erfassung der Kontaktdaten sämtlicher Besucher – hätten die Mopa-Freunde niemals losgelegt.

So aber gelang es geradezu spielend, sowohl die Aussteller wie interessierte Besucher und Besucherinnen, teilweise in nostalgischer Kleidung gewandet, anzulocken. Gezählt wurde das Laufpublikum zwar nicht, aber die Veranstalter schätzen, dass die Besucherzahl sicher wieder jenseits der 2000-er Grenze lag. Bei der Besichtigung der präsentierten Oldtimermodelle gelang es vielen leicht, in eigenen Erinnerungen abzutauchen und von Erlebnissen zu schwärmen, die schon viele Jahrzehnte zurückliegen: „Es ist einfach herrlich, dies alles real wiederzusehen!

 

Bild zur Meldung: Sauber herausgeputzt und aufpoliert präsentierten sich neben 300 Autos mehr als 120 motorisierte Zweiräder.

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Oldtimertreffen (05. 09. 2021)

Zum 4. Oldtimertreffen für Autos, Motorräder, Mopeds und Mofas haben die Mopa-Freunde nach Puschendorf eingeladen - und viele Aussteller und Besucher ließen sich das nicht entgehen.