Puschendorf packt für rumänische Kinder

23. 10. 2021

HILFSINITIATIVE - Die Akteure der Gruppe unterm Dach der Diakonie-Gemeinschaft hoffen wieder auf viele Sachspenden.

Das Team der „Rumänien-Packgruppe“ in der Diakonie-Gemeinschaft atmet sichtlich auf. Denn nach zehn Monaten Zwangspause wegen der Pandemie dürfen die Helferinnen nun endlich wieder tun, was ihnen seit Jahren große Freude bereitet: Für notleidende Kinder und Erwachsene in Rumänien Kleider und Gebrauchsgegenstände sammeln, sortieren und verpacken, bevor sie mit großen Lastwägen nach Rumänien gebracht werden.

„Es ist wunderbar, dass wir wieder arbeiten dürfen“, berichten die Frauen. Nicht nur die Beschäftigung, sondern auch die tolle Gemeinschaft und den Zusammenhalt untereinander haben sie sehr vermisst. „Der Dienstag gehört uns“, ist seit Jahren zur gemeinsamen Losung geworden.

Die etwa zwölf Helferinnen aus Puschendorf und der näheren Umgebung geben sich diesmal so bescheiden, dass niemand den eigenen Namen in der Zeitung lesen und kaum jemand bei der Arbeit fotografiert werden möchte. Dabei ist es gerade in gemeinsamer Zusammenarbeit wieder gelungen, einen großen Transporter mit neun Tonnen Kleidung, 336 gefüllten Schulranzen und zehn Fahrrädern zu beladen. Insgesamt umfasste die Ladung 14 Tonnen, sagt Peter Jahn, der vor etwa zehn Jahren die Organisationsleitung von der Initiatorin der Rumänienhilfe, Schwester Bärbel Pickel, übernommen hat.

In Rumänien ist die Lage durch Corona noch schlechter geworden, weiß Jahn zu berichten. In vielen Orten herrscht wegen der nochmals gestiegenen hohen Arbeitslosigkeit Hunger. Deswegen hat man mit Geldüberweisungen an die Brüdergemeinden es ermöglicht, dass für besonders betroffene Familien Kartoffeln, Nudeln und Reis gekauft werden konnten. Einer Familie, die durch einen Brand ihr Haus verloren hatte, konnte mit der Hilfe aus Puschendorf ebenso geholfen werden, wie man es einer anderen Familie mit sechs Kindern ermöglichte, durch den Anbau eines zweiten Raums zusammenbleiben zu können. Die rumänischen Behörden hatten bereits geplant, die Kinder in Heime unterzubringen, berichtet Jahn.

Jetzt hoffen alle Helfer und Helferinnen wieder auf die Mithilfe der Bevölkerung bei der alljährlichen Aktion „Weihnachtsfreude für rumänische Kinder“. 2700 Päckchen lautet die Zielsetzung in diesem Jahr. Eine Wiederholung des Rekordergebnisses von 3100 Weihnachtspäckchen im vergangenen Jahr zu denken, sei „nahezu dreist“, meint Cheforganisator Jahn. Wegen den hohen Corona-Zahlen im Zielgebiet hat man entschieden, die Päckchen und die gesammelte Kleidung nicht selbst an über 40 verschiedene Orte zu fahren, sondern die Transporte einem Speditionsunternehmen anzuvertrauen.  

 Für die Weihnachtspäckchen gelten einheitliche Regeln, damit nicht Neid und Missgunst bei den Beschenkten auftreten.  Die Päckchen sollten etwa die Größe eines Schuhkartons haben und neben neuer Kleidung, Süßigkeiten und Spielzeug auch Schulsachen und Hygieneartikel beinhalten und auf die Bedürfnisse von kleinen oder auch größeren Jungen und Mädchen abgestimmt sein. Eine genaue Packliste und weitere Informationen sind in der Diakonie-Gemeinschaft (Tel. 09101- 704-0 oder unter www.diakonie-gemeinschaft.org) zu erhalten. Die Gaben können direkt in eine vorbereitete Garage östlich des Mutterhauses oder direkt an der Pforte der Diakonie-Gemeinschaft in der Konferenzstraße 4 abgegeben werden.  Letzter Annahmetag für die Päckchen ist der 13. November.

Da die Transporte trotz des großen ehrenamtlichen Einsatzes jedes Mal einige Tausend Euro verschlingen, sind Geldspenden neben den Sachleistungen ebenso willkommen. Das Spendenkonto mit dem Stichwort „Rumänien“ der Diakonie-Gemeinschaft lautet auf IBAN DE 20 7625 0000 0000 189803.

 

Bild zur Meldung: Mit viel Freude macht sich die Rumänien-Packgruppe um Peter Jahn (Mitte) an die Arbeit, um bis Weihnachten mehrere Tonnen Kleidung und viele Weihnachtspäckchen für rumänische Kinder versandfertig zu machen.