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& Dorfschreiber

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Puschendorf hat gute Karten

15. 06. 2022

FAIR-TRADE-TOWN - Die Gemeinde macht sich auf den Weg, die Steuerungsgruppe hat die notwendigen Schritte eingeleitet.

 

„Das Herz des Fairen Handels schlägt in Franken!“ Dieses Lob von kompetenter Stelle, nämlich aus dem Mund des langjährigen Entwicklungshilfeministers Gerd Müller, diente bei einer Informationsveranstaltung zur „Fair-Trade-Bewegung“ zugleich als zusätzlicher Ansporn für die angestrebte Anerkennung als „Fair-Trade-Town“.

 

Der von der Steuerungsgruppe eingeladene Referent, Philipp Abel, zugleich Fair-Trade-Beauftragter bei der Stadt Fürth, lieferte Fakten und Argumentationshilfen für alle Aktiven im Ort und äußerte sich sehr zuversichtlich, dass Puschendorf die notwendigen Kriterien für die Anerkennung bereits erfüllt.

 

Der erforderliche Ratsbeschluss ist durch den Gemeinderat schon im Oktober 2020 erfolgt. Um die 2. Bürgermeisterin Anna-Lena Tsutsui hat sich die Steuerungsgruppe zusammengefunden und trotz Corona-Auflagen weitere Schritte im Anerkennungsverfahren in die Wege geleitet.

 

Bereits seit 1983 engagiert sich die Eine-Welt-Gruppe Solentiname für die Verbreitung des Fair-Trade-Gedankens im Ort und betreibt seit zehn Jahren in der Dorfstraße einen kleinen Eine-Welt-Laden. In der Gemeindeverwaltung gibt es fairen Kaffee und dazu ein alkoholfreies Kaltgetränk für Mitarbeitende und Gäste. Bürgermeisterin Erika Hütten verwies auf ihre Bemühungen, für die Mitarbeiter des Bauhofes Berufskleidung aus fairem Handel zu beschaffen.

 

Kleinbäuerliche Produzenten sind bei den jetzt herrschenden Handelsbedingungen auf dem Weltmarkt klar benachteiligt, berichtete Abel. Obwohl sie doch Produkte wie Kaffee, Tee, Kakao und vieles mehr produzieren, die im täglichen Leben der Menschen in den Industrieländern nahezu unverzichtbar geworden sind und dort einen hohen Stellenwert genießen. Mehrere tausend Studien, so Referent Abel, haben bewiesen, dass „fair gezahlte Preise“, also solche, die deutlich über den Weltmarktpreisen liegen, zu einer stabileren Entwicklung in diesen Ländern, zu besseren Arbeitsbedingungen und sowohl zu Produktivitäts- wie Qualitätssteigerungen führen. Um diesen Prozess fortführen zu können, braucht es „höhere Absatzmengen über einen längeren Zeitraum“ – darin sind sich alle Experten einig. Die rasanten Umsatzsprünge beim Umsatz von Produkten mit Fair-Trade-Siegel – von 340 Millionen Euro im Jahr 2011 auf 2,1 Milliarden zehn Jahre später – sind zwar gut, aber noch lange nicht ausreichend für ausgeglichene Lebensbedingungen rund um den Erdball.

 

Puschendorf, darin waren sich die Anwesenden ziemlich einig, wird in diesen weltweiten Bemühungen mitwirken und demnächst den großen Reigen fränkischer Fair-Trade-Towns vergrößern. Mehr als 10 Prozent (nämlich 81 von 793) der für ihr Streben nach fairem Handel anerkannter Gemeinden, Städte und Landkreisen befinden sich in den drei fränkischen Regierungsbezirken. Am 9. Juli wird das zehnjährige Bestehen des Eine-Welt-Ladens mit einem halbtägigen Straßenfest und begleitenden Aktionen gefeiert werden.

 

Bild zur Meldung: Was hat der Puschendorfer Eine-Welt-Laden Solentiname im Sortiment: Das begutachten Bürgermeisterin Erika Hütten (2.v.l.) und Referent Philipp Abel (rechts).

Fotoserien


Info-Abend Fairtrade-Town Puschendorf (31. 05. 2022)

Zu einem Informationsabend mit Referent Philipp Abel über den gerechten Welthandel und die Anforderungen an den Titel "Fairtrade Town" hatte die Puschendorfer Steuerungsgruppe in die Rangaustube eingeladen.

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Ralf Jakob