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& Dorfschreiber

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Puschendorf: Bertram Schacher schreibt gegen den Hass

05. 01. 2023

PUSCHENDORF – „Ich bin seit meinem 16. Lebensjahr ein politischer Mensch und habe mich immer gefragt, wieso es so viel Hass und Gewalt in der Welt gibt,“ sagt Bertram Schacher nachdenklich und auch bestimmt. Sein neuer Roman „Die Farbe Rot“ widmet sich genau dieser Frage.

Seit der Beendigung seiner Berufstätigkeit als Inhaber einer Versicherungsagentur vor 10 Jahren hatte er das Schreiben von Romanen als neues Betätigungsfeld entdeckt. Nach seinem Erstlingswerk im Jahr 2017 über die Zwangsarbeit deportierter Kärtner Slowenen während des 2. Weltkriegs im „Jakoberhaus“ im nahe gelegenen Hagenbüchach, rücken in diesem Buch die politischen Brennpunkte und Kriegsschauplätze aus Nah und Fern ins Zentrum.

Die Farbe Rot ist einerseits die Farbe des Blutes und wird der Aggression, dem Hass und dem Krieg zugeschrieben. Aber die gleiche Farbe Rot steht auch für die Leidenschaft und für die Liebe, sagt er. Diesem Gegensatzpaar widmet sich der gelernte Versicherungskaufmann lebendig und bilderreich auf insgesamt 282 Seiten. Nur die Liebe kann den Hass überwinden, so lautet die Botschaft seines Buches: Die Liebe zu einem Menschen, die Liebe zur Natur und die Liebe zum Leben.

Zugleich ist das Buch ein eindringliches Plädoyer für eine freie und unabhängige Presse. Gerade jetzt, wo der Krieg in der Ukraine die Grundfrage nach dem Ursprung von Hass und Gewalt auf dramatische Weise näher rückt, fällt dem 65-Jährigen bei der täglichen Lektüre verschiedener Presseprodukte auf, dass die Angaben über den Kriegsverlauf in den meisten Medien ähnlich lauten und es außerdem nirgends verlässliche Angaben über die Anzahl der Toten bei den Kriegsparteien gibt.

Um die Unverzichtbarkeit unabhängiger Pressevertreter auf der Suche nach Wahrheit zu betonen, hat er Leander, der Hauptfigur seines Romans, die Berufe eines Entwicklungshelfers in Botswana und später eines Journalisten und Kriegsberichterstatters in den Krisengebieten der Erde auf den Leib geschrieben. Nur mit diesem Kniff ist es dem Autor möglich, über die Gräueltaten in Ruanda, Afghanistan, Bosnien und Syrien frei und in vielen Einzelheiten berichten zu können.

Seine zahlreichen privaten Reisen in viele afrikanische Länder, die er zusammen mit seiner Frau in den letzten Jahrzehnten unternommen hat, ermöglichen es ihm, im Buch detailgenau die Menschen und die Landschaften zu beschreiben. „Wir waren nie als Pauschaltouristen unterwegs“, sagt Schacher. Sondern er hat Land, Leute und die faszinierende Tierwelt meist mit einem geliehenen Geländewagen mit aufmontiertem Dachzelt kennen- und schätzen gelernt. Überall, egal wo er hingekommen sei, haben die einfachen Menschen die gleichen Wünsche und Wertvorstellungen, sagt er. Sie wollen zuallererst, dass es ihnen und ihrer Familie gut geht und dass sie in Frieden leben können.

Er kann bis heute nicht begreifen, wie die Menschen im früheren Jugoslawien, die er einst als Jugendlicher auf Urlaubsreisen mit seinen Eltern kennengelernt hat, nach jahrzehntelangem friedlichem Zusammenleben plötzlich so grausam miteinander umgehen – nur weil sie eine andere Herkunft, Aussehen oder eine andere Religion haben.

Alle Fakten aus den Kriegsgebieten im Buch sind gründlich recherchiert, beteuert er. In seinem Beruf war er es über drei Jahrzehnte lang gewohnt, genau zu lesen und sich an das Groß- wie auch an das Kleingedruckte zu halten. Er hat ausgiebig im Internet recherchiert und viele Bücher gelesen, etwa über die unvorstellbaren Gräueltaten der IS-Kämpfer an jesidischen Frauen. Seinem Romanhelden hat Schacher genau die gleichen Fragen gestellt, die ihm während seines Berufslebens mit einer 70-Stunden-Woche und zahlreichen Ehrenämtern in der Politik, im Kultur- und Sportbereich öfters mal gekommen sind. Warum mache ich das eigentlich? Und was ist der Sinn meines Lebens?  Die persönlichen Tagebucheintragungen Leanders geben diese Erklärungsversuche sehr eindrücklich wieder, ohne streng belehrend zu wirken.

Am Anfang und am Ende seines Romans liefert Schacher Hinweise auf die Lösung zur Überwindung von Krieg und Hass. Es kann seiner Ansicht nach nur mit Liebe gelingen. Der junge Entwicklungshelfer Leander entdeckt und genießt die tiefe und innige Liebe zu Sholanah, einer einheimischen Servicekraft im afrikanischen Buschcamp, die aber durch die Gewehrkugeln bei einem Überfall südafrikanischer Spezialeinheiten ein überaus tragisches und schmerzliches Ende findet. Gegen Ende des Romans scheint der Weltreisende sein Lebensglück in der Liebe zu einer jungen Frau mit eisblauen Augen gefunden zu haben.

Der Autor möchte gerne mit möglichst vielen Buchlesungen sein Konzept zur Überwindung von Krieg und Hass den Menschen nahebringen. „Ich bin Realist und gleichzeitig Romantiker“, sagt Schacher. Er registriere einerseits, dass die Menschheit sich seit Jahrtausenden nicht geändert habe im Umgang miteinander.  „Doch ich bleibe dabei: Die Hoffnung, dass die Liebe am Ende siegt, stirbt zuletzt!“  

 

Bild zur Meldung: Bertram Schacher hat mit "Die Farbe Rot" bereits seinen zweiten Roman veröffentlicht. Nur mit Liebe sind Hass, Terror und Krieg zu überwinden, davon ist er felsenfest überzeugt.