Tiefer Griff in die Gemeindekasse

Veitsbronn legt bei Neubau für Kindergarten und Hort los

Stets ausreichend Plätze für die Betreuung von Kindern und Kleinkinder vorzuhalten, sei der Gemeinde ein wichtiges Anliegen. Da scheue sie auch nicht davor zurück, tief in die Tasche zu greifen. Das machte Bürgermeister Marco Kistner beim Spatenstich für den Neubau des Kinderhauses in der Erlenstraße deutlich.

Am Standort direkt gegenüber der katholischen Kirche an der Puschendorfer Straße existiert bereits seit vielen Jahrzehnten ein Kindergarten in der Trägerschaft der evangelischen Kirche. War man vor wenigen Jahren noch der Ansicht gewesen, dass diese Kindertagesstätte bald geschlossen werden könne, sind die Betreuungsplätze infolge der Geburtenentwicklung heute und in naher Zukunft dringend nötig. Wegen der alten Bausubstanz und mangelnder Barrierefreiheit – der Eingang ist nur über eine steile Treppe zu erreichen – haben Experten zu einem Neubau statt einer Sanierung geraten. Zum Glück, so Kistner, ist das Grundstück so groß, dass direkt neben dem jetzigen Gebäude ein Neubau errichtet werden kann. Der Betrieb der beiden Kindergartengruppen sowie einer Hortgruppe kann bis zur Fertigstellung des Neubaus ungehindert weiterlaufen. Dadurch ist weder ein Ausweichquartier noch der Umzug in Containern notwendig, wie der Bürgermeister sichtlich erleichtert feststellt.

Der Neubau wird „barrierefrei, hell und modern“ werden und soll binnen vierzehn Monaten bezugsfertig sein. Denn ausgerechnet im November 2019 endet auch die Betriebserlaubnis für die jetzige Kindertagesstätte durch die Aufsichtsbehörde im Landratsamt. Auf 3,25 Millionen ist die Gesamtsumme für wiederum zwei Kindergartengruppen mit jeweils 25 Kindern und einer Hortgruppe mit 35 Kindern veranschlagt. Mit einer staatlichen Förderung von etwa einem Drittel der Gesamtkosten wird gerechnet. Die Trägerschaft übernimmt auch dann wieder die evangelische Pfarrgemeinde. Als weitere glückliche Fügung wertet Kistner die Tatsache, dass man mit der Firma Dechant aus Weismain ein Bauunternehmen gefunden habe, die das ehrgeizige Ziel der Baufertigstellung mittrage.

Landrat Matthias Dießl betonte -  kurz bevor er selbst zur Schaufel griff -, dass die Situation in Veitsbronn voll den Trend im gesamten Landkreis spiegele. Der Betreuungsbedarf für die Kleinen und Kleinsten ist in seiner Amtszeit um 50 Prozent gestiegen und ein Ende sei derzeit nicht abzusehen. Die Geburtenrate im Landkreis Fürth sei zuletzt mit der Rate von 1,7 Geburten je Frau sogar über den Landesdurchschnitt geklettert. Daher verlange diese Tendenz eine „große Kraftanstrengung für alle“ beim Bau von Betreuungseinrichtungen sowie von weiteren Infrastrukturmaßnahmen.