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& Dorfschreiber

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Statt Schülerexpress fährt nun der Verstärkerbus

26. 10. 2018

Konsens-Lösung für die Puschendorfer Jugendlichen: Die Gemeinde steuert 9500 Euro zum Ausgleich bei

 

Der Schülerexpress aus Herzogenaurach nach Puschendorf der Linie 242 wird endgültig eingestellt. Allerdings kommt zumindest teilweise Ersatz: Zum Fahrplanwechsel ab 9. Dezember gibt es eine zusätzliche Fahrt der Buslinie 123. Um diese Lösung für die Schüler für zunächst ein Jahr zu ermöglichen, hat der Gemeinderat eine Einmalzahlung von annähernd 9500 Euro freigegeben

 

In den vergangenen Wochen gab es einen regen Austausch zwischen den verschiedenen handelnden und finanzierenden Stellen um eine für alle Beteiligten zufriedenstellende Lösung, erläuterte Bürgermeister Wolfgang Kistner den Gemeinderäten in der jüngsten Sitzung.  Nachdem die Firma Vogel die Ergänzung der Fahrt der Linie 242 am Nachmittag über Zweifelsheim hinaus bis nach Puschendorf gekündigt hatte, musste eine neue Lösung gesucht werden. Diese Verlängerung der  Herzobus-Linie über die Stadt- und Landkreisgrenze hinaus wurde seit einigen Jahren zu gleichen Teilen aus der Gemeindekasse und durch Zuzahlungen der betroffenen Eltern finanziert. Durch einen neuen Vertrag des privaten Busunternehmers mit dem Landkreis Erlangen-Höchstadt wird die Buslinie 242 zukünftig eigenwirtschaftlich betrieben. Der Umweg über Puschendorf rechnet sich für den Busunternehmer wohl nicht mehr. Die Hinfahrt der Schüler am Morgen, die bislang zusätzlich die reguläre Busfahrt der Linie 123 ergänzt hat, wird mit dem Fahrplanwechsel am 9. Dezember durch eine zweite Verbindung der Linie 123 ersetzt. Die Kosten dieser Fahrt übernimmt wie bisher auch das Landratsamt Fürth. Die Verstärkerfahrt fährt zukünftig zwei Minuten früher als der Regelbus um 7.30 Uhr ab Höfener Straße und hält bereits 10 Minuten später am Gymnasium Herzogenaurach. Während dieser Bus den Gymnasiasten vorbehalten sein soll, können die Realschüler den regulären Bus (Abfahrt 7.28 Uhr) benutzen, der vor der Realschule hält. Weil derzeit 54 Kinder- und Jugendliche allein aus Puschendorf die verschiedenen Schulen in Herzogenaurach besuchen, reicht ein Bus weder am Morgen noch am Nachmittag aus, berichtete Kistner im Gemeinderat.

 

So gut wie nie pünktlich

Zunächst hatte das Landratsamt für den Rückweg auf die bislang bereits existierende Fahrt der Buslinie 123 mit Abfahrt 13.22 Uhr ab Haltepunkt „An der Schütt“ über Niederndorf, Obermichelbach und Bahnhof Siegelsdorf verwiesen. Dieser Bus soll laut Fahrplan um 13.52 Uhr in Puschendorf eintreffen. Nach Angaben von Eltern und anderen Busreisenden ist der Bus jedoch so gut wie nie pünktlich und erreicht deshalb Puschendorf nicht selten erst gegen 14 Uhr oder später. Wegen dieser deutlich späteren Ankunft hatten sich die Eltern seit Jahren für die Weiterfahrt der Buslinie 242 eingesetzt und sich bereit erklärt, die Hälfte der anfallenden Zusatzkosten zu tragen. Auf den drohenden Wegfall dieser Linie hatten 47 Puschendorfer Eltern mit einem Brandbrief an die politisch Verantwortlichen in beiden Landkreisen geantwortet (die FN berichteten). Weil die Erfahrung der vergangenen Jahre gezeigt hat, dass ein einziger Bus nicht auch noch die Schüler aus Obermichelbach, Tuchenbach und Veitsbronn transportieren kann, war vom Landratsamt Fürth ein Zusatzbus für die Puschendorfer Kinder auf der gleichen Fahrtroute angedacht gewesen. Am Haltepunkt Pfefferlohe in Obermichelbach sollten diese Kinder dann in den regulären Bus umsteigen, der sie dann nach Hause befördert. Da sich durch das Umsteigen die Fahrtzeit nach Einschätzung der Eltern noch weiter verzögern würde und sogar die Gefahr bestünde, dass der Regelbus ohne die Umsteiger weiterfährt, wurde nach einer anderen Lösung gesucht. Nach aktuellen Stand soll nun ein Verstärkerbus der Linie 123 ab 13.12 Uhr vom Gymnasium Herzogenaurach abfahren mit Ankunft in Puschendorf um 13.23 Uhr. Die Realschüler müssten, wollen sie diesen Bus erreichen, einen Fußweg hinauf zum Gymnasium von etwa 7 Minuten in Kauf nehmen. Dafür würde dieser Bus den direkten Weg über Höfen nach Puschendorf nehmen und erst später Veitsbronn und Obermichelbach ansteuern. Sollten die Schülerzahlen die Platzkapazität übersteigen, besteht die Möglichkeit einen Doppelgelenkbus mit mehr als 80 Plätzen auf dieser Strecke einzusetzen, versprach Kistner.  Wegen der längeren Fahrtstrecke von Herzogenaurach nach Obermichelbach über Puschendorf muss die Gemeinde Puschendorf zukünftig einen größeren Anteil der Kosten übernehmen – eben jene 9500 Euro statt zuletzt etwa 5000 Euro.

 

Monatskarte für Schüler

Alle Schüler, für die keine Kostenfreiheit des Schulwegs gilt, müssen weiterhin diese Fahrten per Monatskarte oder Streifenkarte bezahlen. Eine finanzielle Beteiligung der Eltern entfällt jedoch künftig, weil es sich um Linie des öffentlichen Nahverkehrs handelt. Alle Fraktionen begrüßten diese nun gefundene Lösung im Sinne der Schüler und Eltern und waren bereit die höheren Kosten zu tragen. „Weil es unser Job ist, dass der ÖPNV die nötige Kapazität hat, müssen wir in diesen sauren Apfel beißen“ – so lautete der Konsens unter den Puschendorfer Gemeinderäten.

 

Bild zur Meldung: Die Buslinie 242, der "Schüler-Express" für die Puschendorfer Schüler wird zukünftig durch einen Verstärkerbus der Linie 123 abgelöst.