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& Dorfschreiber

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Zacherhof: Puschendorf meldet bei Umbauplänen am Kirchplatz Zweifel an

27. 05. 2023

FRAGEZEICHEN - Kosten, Rendite, Barrierefreiheit und der Dorfplatz: Diese Knackpunkte muss nun der Puschendorfer Bauausschuss klären.

 

Glatte Abfuhr: Den Umbauplänen für das Wohngebäude des früheren "Zacherhofs" am Kirchplatz hat der Puschendorfer Gemeinderat die Zustimmung versagt. Das Konzept wurde ziemlich zerpflückt.

 

 

Zusammen mit einem Architekten wurde von der Verwaltung ein Sanierungsplan für dieses von der Gemeinde erworbene Wohngebäude entwickelt. Neben der gründlichen Renovierung des Erdgeschosses und des Obergeschosses sieht der auch die komplette Neugestaltung des Dachgeschosses für 125.000 Euro und die Renovierung der Fassade und der Fenster für 101.000 Euro vor.

 

Mit der Regierung von Mittelfranken wurde nach Aussage von Bürgermeisterin Erika Hütten bereits vereinbart, dass die Gesamtrenovierung des Hauses in Höhe von 532.000 Euro als "grundsätzlich förderfähig" nach dem Kommunalen Wohnbauförderprogramm (KommWFP) eingestuft wird. Das hieße, dass ein Zuschuss von 30 Prozent – netto 159.000 Euro – und ein Darlehen von 60 Prozent der Gesamtkosten, dies entspräche 232.000 Euro netto, bei einem Eigenanteil von lediglich 53.250 Euro netto zu erwarten ist. Damit wäre, so die Bürgermeisterin, der im Haushalt eingestellte Betrag von 120.000 Euro deutlich unterschritten.

"Schön gerechnet"

Klaus Madinger (CSU), selbst im Architektenberuf tätig, erscheint diese Summe freilich "schön gerechnet". Bei einem zusätzlichen Ausbau des Dachgeschosses würden die Anforderungen einer höheren Gebäudeklassifizierung anfallen, was nach seiner Einschätzung deutlich höhere Kosten für den Brandschutz der Immobilie nach sich ziehen würde. Zudem könne man bei drei ausgebauten Wohnungen die erforderlichen sechs Stellplätze auf dem kleinen Grundstück niemals unterbringen.

 

Er stellte außerdem infrage, ob die Prüfer bei der Regierung unter dem selbstgesteckten Ziel eines "barrierefreien Wohnungsausbaus" akzeptieren würden, dass selbst das Erdgeschoss nur über mehrere Treppenstufen zu erreichen ist.

 

In eine etwas andere Richtung zielte die Kritik der Freien Wähler: Stefan Buck meldete Zweifel an, ob der nun geplante Umbau der ursprünglichen Zielrichtung des Gemeinderates, nämlich günstigen Wohnraum für Geringverdiener zu schaffen, noch entspreche. Alexander Dörr stellte die Renditefähigkeit des gesamten Objekts in Frage. 800.000 Euro Investitionskosten – hier sind die Anschaffungskosten des Gebäudes inbegriffen – für drei Wohnungen würde er als Bankkaufmann als nicht rentabel einstufen.

 

Von der einstigen Idee im Gemeinderat, sich mit dem Kauf dieses zentralen Grundstücks in der Mitte des Dorfes die spätere Möglichkeit für eine "Entwicklung des Dorfplatzes" offen zu halten, müsste man sich mit diesem kostspieligen Umbau dann über Jahrzehnte hinaus verabschieden. All diese grundsätzlichen Fragen muss nun der Bauausschuss klären.

 

Bild zur Meldung: Hier soll Wohnraum für Menschen mit kleinerem Geldbeutel entstehen. Das vorliegende Konzept lässt jedoch viele Fragen offen.