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& Dorfschreiber

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Das gemeinsame Beten und Singen genossen

04. 06. 2023

Pilger unterwegs auf dem fränkischen Marienweg von Burgwindheim nach Ebrach.

 

„Wir sind ganz begeistert vom Pilgern auf dem Fränkischen Marienweg“, sagen Ute und Thomas Bernard am Ende der Pilgerwegs von Burgwindheim nach Ebrach. Das Ehepaar aus Pottenstein muss es ja wissen. Denn sie haben den direkten Vergleich. Von Dienstag bis Freitag waren sie gemeinsam als Paar unterwegs auf den Jakobsweg von Coburg bis Bamberg. „Und am Samstag haben wir uns das Erlebnis inmitten einer großen Pilgergruppe zusätzlich gegönnt“, sagt Ehefrau Ute. Beeindruckt war sie von den guten Texten im Anfangsgottesdienst und auf dem Pilgerweg, vorgetragen von Pfarrer Josef Treutlein, Wallfahrtsseelsorger am Käppele in Würzburg.  „Die Texte haben uns angesprochen, weil sie zeitgemäß und aus dem Leben gegriffen sind“, sagt sie.

 

Die Wegstrecke von lediglich 12 Kilometern war für das Paar nach dem tagelangen Einlaufen auf dem Jakobsweg keine Herausforderung mehr. Doch das gemeinsame Beten und Singen während des Gehens über Stock und Stein kannten sie so noch nicht. Da gab es viele andere Pilger in der etwa 100 Personen starken Pilgergruppe, die darin schon Routine und jahrelange Erfahrung vorweisen können.

 

Denn diese organisierten Angebote für Pilger auf dem Fränkischen Marienweg gibt es schon seit 21 Jahren. Die Idee dazu ist Pfarrer Treutlein einst auf einem Wegstück auf dem fränkischen Jakobsweg gekommen.  „Wir haben so viele Marienwallfahrtsorte in Franken - es muss nicht gleich der lange Weg nach Spanien sein“, dachte er sich damals. „Wenn wir die Kirchen und Kapellen miteinander verbinden, erhalten wir ein richtiges Netz von Wallfahrts- und Pilgerwegen“, lautete sein Konzept. Eine Projektgruppe, bestehend aus Verantwortlichen der Diözese Würzburg, den Tourismusbüros in den Städten und Landkreisen sowie den Wandervereinen hat dann in relativ kurzer Zeit 50 Wallfahrtsorte in Unterfranken auf 900 Kilometern Pilgerstrecke miteinander verbunden und zu dem „Fränkischen Marienweg“ zusammengeführt.

 

Von der Einsicht geleitet, dass Franken nicht allein aus Unterfranken besteht, wurde der Fränkische Marienweg später auf das Gebiet des Erzbistums Bamberg erweitert. Das Ergebnis sind nun 40 Wallfahrtsorte im Raum Ober- und Mittelfranken auf 1100 Kilometern Wegstrecke.  Vor zwei Jahren, an Mariä Himmelfahrt 2021, weihte Erzbischof Ludwig Schick diesen östlichen Teil des Fränkischen Marienweges in Gegenwart von über 600 Gläubigen im Schönstattzentrum Marienberg in der Nähe von Scheßlitz ein.  Seit 2002 veranstaltet Treutlein mehrmals im Jahr geführte Pilgertouren auf dem Fränkischen Marienweg und findet viele Interessenten. Das Konzept ist relativ einfach. In der Ausschreibung werden lediglich der Anfangsort und das Pilgerziel sowie die Länge der Wegstrecke angeben. Der jeweilige Treffpunkt ist immer am Zielort – zumeist morgens um 8 Uhr. Von dort erfolgt der Bustransfer zum Startpunkt, wo der Pilgertag mit einem Gottesdienst beginnt.  Die Gestaltung des Tages hat dann doch etwas Wallfahrtscharakter. Vorneweg laufen meist Kreuz- und Fahnenträger. In der Mitte tragen kräftige Männer die Lautsprecherboxen, mit denen die Pilgernden angesprochen werden können. In der Mittagspause wird, wenn möglich, eine Versorgungsstation angesteuert, oder es gibt Rucksackverpflegung. 

 

Heute gehen die Pilger von der Pfarrkirche in Burgwindheim zunächst zur Heilig- Blut-Kapelle, dem einzigen eucharistischen Wallfahrtsort im Westen der Erzdiözese. Tagesziel heute ist nach einem Weg vorbei an leuchtenden Rapsfeldern und durch die frisch ausgetriebenen grünen Buchenwälder des Steigerwalds die prachtvolle Pfarrkirche in Ebrach. Dieses einst von Zisterziensermönchen als Klosterkirche erbaute Gotteshaus beherbergt gleich drei Orgeln und ist – wie bei allen Kirchen vom Orden des heiligen Bernhard von Clairvaux – der heiligen Gottesmutter geweiht. Pfarrer Treutlein freut sich, dass die Pilgernden durch ortskundige Wanderführer – diesmal war es Manfred Nierla vom Steigerwaldclub – geleitet und von den Kirchengemeinden am Ausgangs- und Zielort - diesmal war es Ortspfarrer Albert Müller – begrüßt werden. Der Wallfahrtsseelsorger gibt sein Wissen und seine Erfahrung seit Jahren bei Vorträgen in Pfarreien und in der Ausbildung von Wallfahrtsführern weiter – inzwischen auch in der Erzdiözese Bamberg.

 

Mehrere Pilgerbegeisterte aus dem Erzbistum Bamberg, darunter die Domkapitulare Martin Emge und Dr. Norbert Jung, die Pfarrer Andreas Hornung und Holger Fiedler, sowie die Pastoralreferentin Dr. Andrea Friedrich, Geistl. Beirätin des KDFB im Erzbistum, unterstützen die Pilgerbewegung und bieten ebenfalls Wegstrecken auf dem Marienweg an.  Alle Angebote und die jeweilige Adresse für die Anmeldung sind auf der Webseite www.fraenkischer-marienweg.de einsehbar. Detaillierte Wanderführer mit Kartenmaterial und touristischen Informationen für selbstständig Pilgernde sind dort ebenfalls erhältlich.

 

Bild zur Meldung: Vorbei an leuchtenden Rapsfeldern und durch die frisch ausgetriebenen grünen Buchenwälder des Steigerwaldes führte der Weg die Pilger von Burgwindheim in die prachtvolle Pfarrkirche in Ebrach.

Fotoserien


Unterwegs auf dem Fränkischen Marienweg nach Ebrach (05. 05. 2023)

Mit dem Begründer des "Fränkischen Marienwegs" Pfarrer Josef Treutlein geht es 12 Kilometer auf der Teilstrecke des Marienwegs zwischen Burgwindheim und Ebrach.

Urheberrecht:
Alle Fotos Ralf Jakob. Anderweitige Veröffentlichung nur nach vorheriger Freigabe.